Was ist Osteopathie
Osteopathie ist eine alternative medizinische Behandlungsmethode. Osteopathen betrachten den Körper dabei als Ganzes (nicht nur bezogen auf Strukturen, sondern auch psychische Komponente werden beachtet) und konzentrieren sich darauf über manuelle Techniken („mit den Händen“), Dysfunktionen zu erkennen und die natürliche Bewegung und Funktion der verschiedenen Gewebe und Strukturen wiederherzustellen. Ziel ist dabei nicht nur die einzelnen Symptome zu behandeln, sondern über spezifische Tests in den einzelnen Teilsystemen die Ursache zu finden. Folgende osteopathische Teilsysteme werden nach dem Prinzip des „Ganzheitlichen“ betrachtet:
- parietale System (Gelenke, Muskeln, Faszien)
- viszerale System (Organsystem)
- craniale System (Schädel etc.)
Krankheit und Störung treten häufig dann auf, wenn der Körper seine Funktion der Selbstregulation verloren hat. Genau hier setzt die Osteopathie an, indem die Selbstheilungskräfte wieder aktiviert werden.
Die vier Prinzipien der Osteopathie nach A.T. Still:
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Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele
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Struktur und Funktion beeinflussen einander gegenseitig
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Der Körper kann sich selbst regulieren und heilen
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Abnormer Druck oder Spannung in einem Teil des Körpers produzieren abnormen Druck und Spannungsphänomene in einem anderen Teil des Körpers
Ein weiteres wichtiges Prinzip in der Osteopathie lautet: „Leben ist Bewegung“. Im Grunde bedeutet dies, dass der Osteopath mit seinen Händen Strukturen und Gewebe in Bewegung bringt und somit den Heilungsprozess anstößt. Um den Effekt weiter zu vollenden, muss der oder die Behandelte die „Bewegung“ fortsetzen. Diese „Bewegung“ kann sehr unterschiedlich aussehen und wird individuell mit dem Behandelten in der Behandlung besprochen.
Nach einer osteopathischen Behandlung kann es zu kurzfristigen vorübergehenden Reaktionen kommen. Prinzipiell ist das ein Zeichen für die Wirkung der Therapie und somit positiv zu bewerten. Es können u.a. auftreten:
- eine kurzfristige Erstverschlimmerung der Symptome
- ein kurzes Akutwerden einer chronischen Entzündung
- Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Fieber, Schmerzen
- Schlafstörungen
- muskelkaterähnliche Symptome
Osteopathie kann sowohl zur Prävention als auch bei akuten oder chronischen Beschwerden angewendet werden. Zudem kann eine osteopathische Behandlung als alleinige Therapie möglich sein, aber auch im Verbund mit anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden. Osteopathie ist nicht für alle Krankheiten geeignet! Der Gang zum Haus- oder Facharzt kann bei bestimmten Symptomen und Krankheiten durch die Osteopathie nicht ersetzt werden!
Ablauf einer Behandlung
Eine osteopathische Behandlung dauert in der Regel 50-60 Minuten.
Die erste Behandlung beginnt zunächst mit einer ausführlichen Anamnese. Im Anschluss erfolgt ein körperlicher Befund. Das Ergebnis aus Anamnese und Befund bestimmt, in welchem Teilsystem die osteopathische Behandlung beginnt.
Eine osteopathische Behandlung zieht sich über mehrere Wochen. Ca. 2-3 Wochen liegen in der Regel zwischen den einzelnen Terminen. Bei akuten Beschwerden kann auch ein kürzerer Abstand gewählt werden.
Das bin ich
Mein Antrieb zur Osteopathie
Meine berufliche Laufbahn begann ich 2013 mit meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin. Während meiner Ausbildung kam ich dann zum ersten Mal in Kontakt mit der Osteopathie. Zum einen flossen bei uns im Manuelle Therapie Unterricht osteopathische Aspekte ein, zum anderen begleitete ich begeistert einen Osteopathen während eines Praktikums im Rahmen meiner Ausbildung. Sein umfangreiches Wissen über die Körperzusammenhänge faszinierte mich. Dies weckte in mir den Wunsch ebenfalls ganzheitlich tätig zu werden.
Meine osteopathische Weiterbildung fing ich somit direkt nach meinem Examen an. Zunächst erfolgten Fortbildungen im Bereich der Manuellen Therapie (parietales System) sowie des Kiefergelenkes (CMD). Besonders die Behandlungen im Bereich des Kiefergelenkes zeigten mir, dass eine ganzheitliche Behandlung nur in Kombination mit dem Wissen aus der Cranio-Sacralen-Osteopathie möglich ist. Neben Fortbildungen in der Cranio-Sacralen- und viszeralen Osteopathie folgten noch weitere themenbezogene osteopathische Fortbildungen. Schließlich konnte ich im Mai 2023 die klinische Prüfung in Osteopathie erfolgreich bestehen.